Wirtschaft

Spanien und das deutsche Spardiktat

Das in Europa so wenig geliebte Spardiktat der deutschen Kanzlerin hat Erfolg, zumindest in Spanien.

Während die Wahlen in Dezember in Spanien mit einem Unentschieden endeten, schert sich die Wirtschaft wenig darum und erholt sich von ihrer Rezession. Mit der allgemeinen Erholung der Wirtschaft gehen Lohnerhöhungen einher. Höhere Löhne bedeuten auch erhöhte Ausgaben in Privathaushalten, was wiederum zu der Wirtschaftserholung beiträgt. Kleine und mittelständische Betriebe können wieder expandieren, doch damit nicht genug, die französischen Autobauer Renault und Peugot bestätigten ihre Pläne, mehr Geld in ihre Zweigstellen in Spanien zu investieren. Gemeinsam soll es sich um die Summe von 1,3 Milliarden € handeln.

Allein im ersten Quartal des Jahres 2016 wuchs die Wirtschaft Spaniens um 0,8%, was Spanien unter die führenden Länder hinsichtlich des Wachstums im europäischen Wirtschaftsraum katapultierte.

Es gibt aber auch besorgte Stimmen in Spanien. Sollten die nächsten Wahlen kein klares Ergebnis bringen, könnte das Wirtschaftswachstum wieder verlangsamt werden. Schuld daran sind die lokalen Behörden in den einzelnen Verwaltungsbezirken. Während Hilfsprogramme der Wirtschaft im Moment noch Stütze bieten, so sieht die Zukunft in dieser Hinsicht düster aus, denn den lokalen Behörden fehlt es einfach an den finanziellen Mitteln. So hat zum Beispiel der Bausektor einen Rückgang im Wachstum von 1,9% in vierten Quartal 2015 auf 1,3% im ersten Quartal 2016 erfahren. Als Grund wird der Rückgang in öffentlichen Ausschreibungen angeführt. Damit nicht genug, ein womöglich steigender Ölpreis bietet weiteren Anlass zu Befürchtungen. Während die Sparpolitik also zumindest jetzt noch Wirkung zeigt, hängt es doch von der Politik ab, diese nicht nur fortzusetzen, sondern auch die Rahmenbedingungen für eine wirtschaftliche Erholung zumindest zu erhalten. Diese Rahmenbedingungen könnten aber in Gefahr sein, denn das linke Parteienspektrum hat in der letzten Wahl mit zwei Parteien den zweiten und dritten Platz in der Anzahl der ausgezählten Stimmen eingenommen und diese Parteien wollen die Reformen der Arbeitsgesetze von 2012 wieder rückgängig machen.

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