Während sich Europa auf den Austritt Großbritanniens vorbereitet, werden Expertenmeinungen laut, dass sich diese komplette Loslösung allerdings noch 5-10 Jahre hinziehen wird. Damit wird die EU, zum ersten Mal in ihrer Existenz, eine Wirtschaftsgemeinschaft mit nur noch einer Währung. Daraus ergibt sich die logische Schlussfolgerung, dass sich das Finanzzentrum von London auch auf den Kontinent verlegen wird. Die Enterprise Bargaining Agreement (EBA) spekuliert, das bis dahin alle Geschäftsabwicklungen weiterhin von London ausgehen sollten. Es ist verständlich, dass sich viele der prominenten Hauptstädte Europas, wie Frankfurt, Paris, Wien, Dublin und noch einige andere Städte darum bemühen, der neue Wirtschaftshub zu werden. Nicht alleine für den wirtschaftlichen Aufschwung, den das für das Land bedeuten würde.
Welche Großstadt das auch immer sein wird, die folgenden Kriterien müssten dafür erfüllt werden, um sich als Wirtschaftshub in einem vereinigten Europa zu bewehren:
• Englischsprachige Einrichtungen, wesentlich für einen globalen Arbeitsmarkt
• Günstiges Regelungsumfeld, wesentlich für die Beschäftigung
• Eine einzigartige Transport- und Kommunikationsinfrastruktur
• Ausdehnbare Büroflächen und Luxus Gebäude
• Einmalige internationale Schulen und Kindergärten
• Hervorragende Restaurants und kulturelle Angebote.
Und zuletzt, was finanziell nicht erstellt werden kann, ist eine gewisse Atmosphäre, eine Energie der Offenheit, eine wettbewerbsfähigen Stadt die zum Zustrom einlädt.
James B. Stewart, von der Business Day, hat ein 60-Punkte System entwickelt, nachdem er in Frage kommende europäische Hauptstädte untersucht und eingeteilt hat. Dem zu Folge, liegt Frankfurt mit 54 Punkten vor Wien (51 Punkte) und Dublin (50 Punkte). Ganz vorne allerdings liegt Amsterdam mit 55 Punkten.
Obwohl viele Stimmen dahin plädieren, dass Frankfurt die offensichtliche Wahl sein würde, da es ohnehin schon die finanzielle Hauptstadt von Deutschland und die größte Volkswirtschaft Europas mit einer dominanten politischen Kraft ist, da gibt es doch einige Stimme, die sich dagegen aussprechen. Was sich Frankfurt, als der zukünftige Wirtschaftshub von Europa in den Weg legt – viele Länder sind der Meinung, dass Deutschland schon zu viel Macht hat, außerdem wäre Frankreich kulturell uninteressant und sogar langweilig, Frankfurt ist für vieles bekannt aber sicher nicht für sein üppiges Nachleben. Schulen und Sprache ergeben einen weiteren Nachteil.
Ob sich Frankfurt behaupten wird, werden die kommenden Jahre zeigen. Persönlich aber würde ich mir eine Hauptstadt wünschen, die politisch und auch finanziell ein Counterpart zu Deutschland wäre um sich wirklich als ein neues London zu etablieren.
Wenn wir in Frankfurt am Main Gegend sind, sollten Sie den Laden Lammfell Haus besuchen.